Zahnspangen für Kinder – über die Zahnregulierung im Kindesalter
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Inhaltsverzeichnis:
Wann ein Besuch beim Kieferorthopäden mit Ihrem Kind sinnvoll ist
Bei Personen unter 18 Jahren übernimmt die Krankenkasse häufig – je nach schwere der Zahn- und Kieferfehlstellung – die kieferorthopädische Behandlung. Als Richtwert für den ersten Kontrollbesuch beim Kieferorthopäden gilt das fünfte bis neunte Lebensjahr des Kindes.
Ein Besuch beim Kieferorthopäden Ihres Vertrauens sollte mit Ihrem Kind jedenfalls vor allem dann erfolgen, wenn Sie Auffälligkeiten beim Gebiss Ihres Kindes bemerken – wie etwa auffällig schief wachsende oder vorstehende Zähne. Dies kann bereits das Milchgebiss betreffen. Erfolgt eine Behandlung des Gebisses früh genug, kann das Wachstum des kindlichen Kiefers nachhaltig positiv beeinflusst werden, und in manchen Fällen bleibt dem Kind durch eine frühzeitige kieferorthopädische Therapie mitunter sogar der Einsatz einer Zahnspange erspart.
Mögliche Zahnfehlstellungen bei Kindern
Um die möglichen Zahn- und Kieferfehlstellungen bei Kindern zu konkretisieren, erfolgt hier eine beispielhafte Auswahl an Fehlstellungen, die kieferorthopädisch behandelt werden sollten:
Kreuzbiss
Die Seitenzähne des Oberkiefers führen beim Aufbiss an den Zähnen des Unterkiefers vorbei.
Frontal offener Biss
Diese Fehlstellung entsteht oft durch exzessives Daumenlutschen. Beim Aufbiss berühren die Zähne des Ober- und Unterkiefers einander nicht
Traumatischer Tiefbiss
Beim Aufbiss berühren die Schneidezähne des Unterkiefers den Gaumen.
Großer Überbiss
Die Frontzähne ragen beim Aufbiss weit über die unteren Frontzähne vor.
Umgekehrter Überbiss
Hier ragen die unteren Frontzähne weit über die oberen Frontzähne vor.
Hinzu kommen komplexe Syndrome wie Lippen-Kiefer-Gaumenspalten oder das frühzeitige Ausfallen der Milchzähne als Folge von Erkrankungen der Zähne wie etwa Karies.
Bei all den genannten möglichen Zahn- und Kieferfehlstellungen ist eine baldige Therapie des Kindes sinnvoll – vor allem, um bleibende Schäden im Erwachsenenalter zu verhindern. Je nach Indikationsstellung ist dabei häufig eine Behandlung mittels herausnehmbarer Zahnspangen für Kinder möglich; bei schweren Zahnfehlstellungen sind feste Zahnspangen für Kinder effektiver. Bei der Behandlung mittels Zahnkorrekturhilfen für Kinder ist es wichtig, dass Ihr Kind bereits seine bleibenden Backenzähne besitzt und die Milch-Frontzähne nicht mehr vorhanden sind – dies geschieht etwa um das sechste Lebensjahr herum.
Die Vorteile einer kieferorthopädischen Behandlung bei Kindern
Beginnt man eine kieferorthopädische Korrektur früh genug, lassen sich Entwicklungen von Kieferfehlstellungen bereits während des Wachstums der Ober- und Unterkieferknochen korrigieren. Das heißt, dass das Wachstum der Knochen gezielt beeinflusst werden kann. Zahn- und Kieferfehlstellungen, die sich im Erwachsenenalter möglicherweise verschlimmern würden, können so schon während des Entstehens gut therapiert werden. Dies betrifft zusätzlich zur Behandlung mit Zahnspangen für Kinder auch das Überprüfen der Lebensgewohnheiten des Kindes. So kann zum Beispiel übermäßiges Daumenlutschen oder Nuckeln am Schnuller nach dem dritten Lebensjahr zu Zahnfehlstellungen führen. Auch eine verstärkte Mundatmung sowie eine Zungenfehlstellung während des Schluckens kann auf Dauer zu Fehlstellungen des Gebisses führen.
Dank frühzeitiger kieferorthopädischer Behandlung können etwaige Symptome und Folgen der Zahn- und Kieferfehlstellungen behoben bzw. vermieden werden. Beispielsweise kann dadurch effektiveres Kauen hergestellt werden und damit eine bessere Verarbeitung der Nahrung erfolgen, Lispeln gut behandelt und eine verbesserte Atmung erzielt werden. Zudem kann eine kieferorthopädische Therapie vorbeugend gegen bestimmte Wirbelsäulen-Beschwerden helfen.
Folgende Zahnspangen für Kinder kommen dabei zum Einsatz:
Herausnehmbare Zahnspangen für Kinder und Kiefer Korrekturhilfen
Diese Zahnspangen sind lose und können jederzeit selbst herausgenommen werden. Sie eignen sich insbesondere bei leichten und mittleren Fehlstellungen des Gebisses. Zu dieser Zahnkorrekturhilfe zählen auch Aligner. Es handelt sich dabei um beinahe unsichtbare Zahnschienen, die über die Zähne gestülpt und etwa alle zwei Wochen an den Fortschritt der Zahnkorrektur angepasst werden.
Auch sogenannte „KFO-Geräte“ sind herausnehmbar. Darunter versteht man Zahn- und Kieferkorrekturhilfen, die in den Mund geschoben werden, um während des Tragens die Bewegungen des Kiefers zu regulieren. Je nach Kieferfehlstellung existieren verschiedene Varianten – wie etwa Aktivator oder Bionator – um einen individuellen Therapieerfolg zu erzielen.
Feste Zahnspangen für Kinder
Diese Zahnspangen haben sich in der Therapie bei Kindern besonders bewährt. Sie werden mittels Bögen, Drähten und sogenannten Brackets an den Zähnen befestigt. Der Draht übt dabei den vom Kieferorthopäden eingestellten optimalen Druck auf die Zähne aus, um diese in ihre korrekte Position zu bewegen. Konventionelle Zahnspangen werden an den Außenseiten der Zähne angebracht und sind daher sichtbar. Eine nahezu unsichtbare und ebenso effektive Lösung stellen linguale Zahnspangen für Kinder dar. Hierbei werden Drähte und Brackets an den Innenseiten der Zähne befestigt. Diese Option der festen Zahnspange wird von den gesetzlichen Krankenkassen jedoch nicht bezahlt.
FAQs – Häufig gestellte Fragen hinsichtlich Zahnspangen für Kinder
Wann sind Zahnspangen für Kinder wirklich sinnvoll?
Eine Korrektur der Zähne bzw. des Kiefers bei Kindern ist dann sinnvoll, wenn es aufgrund der Fehlstellungen zu Fehlbelastungen der Zähne, der Kaumuskulatur und des Zahnhalteapparates kommt. Oft wird dies durch Schmerzen, Lispeln oder andere Einschränkungen im Alltag bemerkt. Ihr Kieferorthopäde kann mit Ihnen gemeinsam die bestmöglichen und sinnvollsten Therapieoptionen für Ihr Kind erwägen.
Welche Kosten der Zahnspangen für Kinder übernimmt die gesetzliche Krankenkasse?
Ob die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse gänzlich übernommen werden oder nicht, hängt von der Schwere der Zahn- und Kieferfehlstellung ab. Die Krankenkasse orientiert sich dabei an der sog. KIG-Einstufung (Kieferorthopädische Indikations-Gruppe). Es muss dabei mindestens Stufe 3, das heißt eine deutliche Zahnfehlstellung, vorhanden sein, damit die gesetzliche Krankenkasse die Behandlung bezahlt. Zu beachten ist hierbei, dass die Krankenkasse lediglich reguläre Zahnspangen – das heißt, solche mit Metallbrackets – bezahlt. Der Einsatz von Keramikbrackets, lingualen Zahnspangen oder Alignern fällt nicht darunter und kann zusätzlich etwa 500 bis 1500 Euro kosten.
Liegt eine KIG-Einstufung der Stufe 1-2 vor, bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen die Behandlung nicht. Die Kosten richten sich in diesem Fall nach der gewählten Behandlungsmethode sowie dem Material – und Zeitaufwand und betragen durchschnittlich etwa 3500 bis 5000 Euro.
Wie lange dauert eine Therapie mit Zahnspangen für Kinder?
Wie lange eine Therapie mit Zahnspangen für Kinder dauert, kann nicht pauschal beantwortet werden, da die Behandlungsdauer von vielen Faktoren abhängt. Dazu zählen etwa die Schwere der Zahn- und Kieferfehlstellung, die Wahl der Zahnspange und die Konsequenz des Tragens der Zahnspangen. Manche Zahnfehlstellungen können in einigen Wochen behoben werden, andere bedürfen mehrerer Jahre Therapie, um bestmögliche Ergebnisse zu gewährleisten.