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Die häufigsten Mythen über Zahnspangen: Wir klären auf!

Veröffentlicht von: Dr. Felix Bergschneider
Lesezeit: 3 Minuten

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Die Zahnspange stellt in der Kieferorthopädie eine hochwirksame Methode der Zahnkorrektur dar. Zugleich verunsichern verbreitete Fehlinformationen und Missverständnisse interessierte Menschen. Im Folgenden soll daher aus kieferorthopädischer Sicht über die größten Zahnspangen Mythen aufklärt werden.

Zahnspangenmythos 1: Macht die feste Zahnspange die Zähne kaputt?

Wichtig beim Tragen einer festen Zahnspange ist eine besonders gründliche Zahn- und Mundhygiene. Dies bedeutet, dass während der täglichen Zahnreinigungsroutine insbesondere die Zahnzwischenräume sowie die Zwischenräume des Zahnspangendrahtes geputzt werden sollten. Ein weiteres Augenmerk sollte auf der regelmäßigen Reinigung der Brackets sowie um die Brackets herum liegen. Die konsequente Pflege von Zähnen und Zahnspange mindert das Plaque-Risiko und somit die Entstehung von Karies, das die Zähne schädigen könnte.

Fazit: Eine korrekt gesetzte feste Zahnspange macht die Zähne nicht kaputt – sie fungiert im Gegenteil als hochwirksame therapeutische Maßnahme. Vielmehr ist es möglicherweise entstehende Karies, welche die Zähne schädigen kann. Durch konsequente Zahn- und Mundhygiene, in der Sie Ihre feste Zahnspange mit einbeziehen, können Sie dieses Risiko minimieren.

 

Zahnspangen Mythos 2: Zahnspangen sind extrem teuer und nur Luxus.

Ebenfalls zu den Zahnspangen Mythen zählen diverse Kosten-Berechnungen, denen zufolge Zahnspangen stets sehr teuer seien. Hinsichtlich des Preises gibt es jedoch große Unterschiede, teilweise werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Der Kieferorthopäde wird zunächst einen Heil- und Kostenplan erstellen. In diesem ist die Schwere der Zahn- und Kieferfehlstellung angegeben. Ab Schweregrad 3 finanziert die Krankenkasse bei Kindern jedenfalls einen Teil der Zahnkorrektur. Bei ausgeprägten Kiefer- und Zahnfehlstellungen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse bis zum 18. Lebensjahr einen Großteil der Kosten. Für etwaige Zusatzbehandlungen müssen jedoch die Erziehungsberechtigten selbst aufkommen.

Für die Zahnkorrektur Erwachsener übernimmt die Krankenkasse in der Regel keinerlei Kosten. Allerdings kann es auch in diesen Fällen bei sehr schweren Zahn- und Kieferfehlstellungen zu Kostenzuschüssen der Krankenkasse kommen. Die konkreten Kosten hängen zudem von der Art der Zahnspange ab, beispielsweise, ob die Zahnspange fest oder lose ist, und welcher Material- und Zeitaufwand zum Anbringen der Zahnspange notwendig ist. Während einige Zahnspangen also von der gesetzlichen Krankenkasse (größtenteils) bezahlt werden, können andere Zahnspangen-Behandlungen zwischen etwa 500 Euro und 15.000 Euro kosten. In manchen Fällen kann die Wahl einer Privaten Zusatzversicherung zur Deckung der Kosten sinnvoll sein.

Fazit: Die anfallenden Kosten hängen vom Alter, vom Schweregrad der Zahnfehlstellungen und von der Wahl der Zahnspange ab. Es ist ratsam, mögliche Kosten im Vorfeld sowohl mit Ihrem Kieferorthopäden als auch mit Ihrer Krankenkasse bzw. Ihrer Krankenzusatzversicherung abzuklären.

Zahnspangen Mythos 3: Nach der Zahnspange sind die Zähne für immer gerade.

Zu den besonders hartnäckigen Zahnspangen Mythen zählt die Annahme, dass die Zähne nach der kieferorthopädischen Korrektur für immer gerade bleiben würden. Zähne sind jedoch gewissermaßen „dynamischer“ Natur, das bedeutet, sie verändern immer wieder ihre Position – dies ist ein ganz normaler Vorgang. Selbst nach der erfolgreichen kieferorthopädischen Behandlung mit Zahnspange kann daher ein sogenanntes „Rezidiv“ erfolgen. Das heißt, die Zähne wandern in ihre ursprüngliche Zahnstellung zurück. Dieser Rückbewegung in die inkorrekte Fehlstellung sollte vorgebeugt werden. Hierfür sind sogenannte „Retainer“ sinnvoll. Es handelt sich dabei um Zahnschienen, welche die Zähne in ihrer Idealposition halten. Unterschieden wird dabei zwischen festen und herausnehmbaren Retainern. Viele Anwender tragen diese Retainer nur nachts oder an bestimmten Tagen der Woche – welche Option sinnvoll ist, muss am individuellen Zustand des jeweiligen Gebisses betrachtet werden. Ein Retainer sollte mindestens ein bis zwei Jahre lang nach der Therapie konsequent getragen werden, da in dieser Zeit das Risiko eine Rezedivs besonders hoch ist. Häufig ist jedoch das lebenslange Tragen eines Retainers die beste Option, um erneuten Zahnfehlstellungen vorzubeugen.

Fazit: Nein, die Zähne bleiben nach einer Behandlung mit Zahnspangen nicht für immer gerade. Das Risiko eines Rezedivs ist insbesondere in den ersten zwei Jahren nach der Behandlung sehr hoch. Um langanhaltende Ergebnisse nach einer kieferorthopädischen Behandlung zu erzielen, sollte daher ein Retainer getragen werden.

Zahnspangen Mythos 4: Bekommt man weiße Flecken nach der Zahnspange?

Ob es durch die Behandlung zu weißen Flecken an den Zähnen kommt, hängt von mehreren Faktoren ab – die Gefahr dieser Flecken besteht vor allem bei einer festen Zahnspange, da hierbei die Zahnreinigung erschwert ist. Nahrungsreste und Bakterien sammeln sich besonders leicht an den Rändern der Brackets und zwischen bzw. unter den Drähten der Zahnspange an und können dem Zahnschmelz großen Schaden zufügen. Diese Schäden werden u.a. als weiße Flecken sichtbar. Sie stellen eine Vorstufe zu Karies dar. Daher sollten auch Zahnzwischenräume, Brackets und Drähte regelmäßig gereinigt werden.

Fazit: Eine konsequente Zahn- und Mundhygiene – angepasst an die feste Zahnspange – verringert das Risiko weißer Flecken auf den Zähnen stark. Ihr Kieferorthopäde berät Sie gerne zur effektiven und zugleich schonenden Reinigung Ihrer Zähne sowie Ihrer Zahnspange. In vielen Zahnspangen Mythen steckt also zwar ein Fünkchen Wahrheit – allerdings basieren viele Behauptungen lediglich auf fehlenden Informationen hinsichtlich der passenden Zahnspangen-Auswahl bzw. korrekter Zahn- und Mundhygiene.

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